13. Wittener Kolloquium
Wie wollen wir leben?
Datum: Vorschlag 17.-19.5. oder 14.-16.6.2024
In Zeiten weltweiter Krisen dürfen wir uns umso intensiver die Frage stellen:
Wie wollen wir leben? Das ist das Thema des Wittener Kolloquiums 2024.
Die Referent:innen haben sich sowohl wissenschaftlich, als auch praktisch mit dieser Frage beschäftigt.
Ablauf:
Freitag: Internes Referent:innentreffen ab 19 Uhr im Restaurant
Samstag: 10 – 17 Uhr Kolloquium
Sonntag: 10 – 13 Uhr Kolloquium
Programm am Samstag
10.00 Uhr
Begrüßung und Einführung in das Thema
10.30 Uhr
Erste:r Referent:in und Diskussion
12.00 Uhr
Mittagspause
14.00 Uhr
Zweite:r Referent:in und Diskussion
15.30 Uhr
Pause
16.30 Uhr
Dritte:r Referent:in und Diskussion
18:00 Uhr
Abendessen
19.00 Uhr
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20.30 Uhr
Vierte:r Referent:in und Diskussion
Programm am Sonntag
10.00 Uhr
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13.00 Uhr
Fünfte:r Referent und Diskussion
Gemeinsamer Austausch und Positionspapier
Referent:innen
Helmi Abouleisch hat mit seinem Vater die SEKEM Farm pioniert. SEKEM entwickelte sich von einem Stück Wüste nordlich von Cairo zu einer fruchtbaren grünen biodynamischen Landwirtschaft an der heute Fabriken, 14 Dörfer und eine Universität angeschlossen sind. SEKEM ist jetzt dabei, tausenden von landwirtschaftlichen Betrieben den Übergang in die biodynamische Landwirtschaft zu ermöglichen. Diese Arbeit wurde mit dem sogenannten Alternativen Nobelpreis „Right Livelihood Award“ ausgezeichnet.
Dr. Ellis Huber, ehemaliger Präsident der Ärztekammer Berlin und der IKK, hat die ersten Gesundheitsläden und Gesundheitskongresse sowie die Ausbildung für Präventologie initiiert. Er war Geschäftsführer der Securvita GmbH und Vorstand der Securvita BKK.
Prof. Dr. Oskar Jenni ist der Nachfolger von Remo Largo am Kinderspital in Zürich. Der Forscher für Kinderentwicklung und Sozialpädiatrie wird der Frage nachgehen: was brauchen Kinder für ein gesundes und glückliches Leben?
Renate Schmidt (angefragt), Autorin von „Lasst unsere Kinder wählen“ ist Schirmherrin der Kampagne „nur wer wählt zählt“, die der Deutsche Familienverband begleitend zur Bundestagswahl 2017 organisiert hat.
Dr. med. Silke Schwarz und Prof. Dr. med. David Martin sind Aktionsforscher: Sie versuchen, ihre Forschungsprojekte so zu gestalten, dass sie immer zugleich auch eine positive Veränderung in der Gesellschaft herbeiführen.
Beispiele sind: www.bildschirmfrei-bis-3.de und www.medienfasten.de.
Bisherige Kolloquien:
- 2022: Medizin und Pädagogik – Schule ohne Noten – ist das gesund?
- 2021: Evolution und Nachhaltigkeit – Das Denken von Heute bestimmt das Leben von morgen
- 2020: Für eine humanistische Digitalisierung – Welche Menschen- und Weltbilder braucht die Zukunft?
- 2019: »Intuition« Ihr Wesen, ihre Formen, ihre Ausbildung als Fähigkeit für Wissenschaft und Praxis
- 2018: Freiheit?! Freiheitsbewusstsein – Neurowissenschaftliche Tatsachen – Gesellschaftliche Bedeutung
- 2017: Was ist Leben? Aktuelles zu Wirkursache und Erkenntnis des Lebendigen
- 2016: Bedeutung und Gefährdung der Sinne im digitalen Zeitalter
- 2015: Der Mensch, ein Tier? Das Tier, ein Mensch?
- 2014: Die menschliche Individualität – verloren und neu gesucht
- 2013: Was ist Geist?
- 2012: Medizin und die Frage nach dem Menschen
Wissenschaftliche Leitung der Kolloquien: David Martin und Silke Schwarz – Für das 10. Kolloquium in Zusammenarbeit mit Bernd Rosslenbroich, Wolfgang Schad u.a.
Hintergrund zu den Kolloquien:
Die Wittener Kolloquien für Humanismus, Medizin und Philosophie sind im Jahr 2012 von Prof. Dr. Peter Heusser initiiert worden, um gesellschaftlich relevante Grundfragen und aktuelle Themen des „Humanen“ in einem interdisziplinären Kontext wissenschaftlich sowie öffentlich vermehrt ins Bewusstsein zu bringen. Der Grund dafür besteht darin, dass das spezifisch Menschliche am Menschen nicht zuletzt durch die Wissenschaft selbst erheblich gefährdet wird. Zwar ist der Naturwissenschaft der enorme materielle und technische Fortschritt der modernen Medizin und Zivilisation zu verdanken, aber gleichzeitig hat sie auch die reduktionistische Weltanschauung etabliert, die alle Prozesse im Menschen und in der Natur auf physikalische und chemische Ursachen zurückführen („reduzieren“) will. So wird das Leben des Organismus als bloße Folge einer genetisch bedingten molekularbiologischen Maschinerie interpretiert, das Seelisch-Geistige des Menschen als reines Produkt neurophysiologischer Prozesse, und die menschliche Freiheit als eine Illusion. Die Folge davon ist eine zunehmende „Dehumanisierung“ des wissenschaftlichen Menschenbildes. Da dieses jedoch der Universitätsausbildung von ganzen Generationen von Ärzten, Biologen, Psychologen usw. zugrunde gelegt wird, wird auch die Berufspraxis von ihm geprägt, mit nachweislichen negativen Folgen für Ethik und Gesellschaft. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, das spezifische Humane in Wissenschaft und Praxis einer vertieften gesellschaftlichen Diskussion zuzuführen. Zu dieser möchte das Wittener Kolloquium einen Beitrag leisten.
Die Arbeitsweise des jährlich stattfindenden zweitägigen Kolloquiums besteht in einem öffentlichen akademischen, fachübergreifenden Diskurs. Dies wird zunächst in Einzelvorträgen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven beleuchtet und anschließend in einem ausführlichen Gespräch der Fachvertreter unter sich sowie mit dem anwesenden Publikum vertieft. Bisher haben sich akademische Repräsentanten der Mathematik, Physik, Molekularbiologie, Morphologie und Evolutionsbiologie, Embryologie, Neurobiologie, Primatologie, Medizin, Kunsttherapie, Medizintheorie und Medizinische Anthropologie, Kognitionswissenschaft, Psychologie, Psychosomatik, Psychiatrie, Erziehungswissenschaft und Pädagogik, Philosophie, Anthroposophie, Ethik und Theologie im Wittener Kolloquium zusammengefunden. Die Fachbeiträge werden anschließend publiziert, um sie für die weitere Öffentlichkeit verfügbar zu machen.
Ab 2019 haben Dr. med. Silke Schwarz und Prof. Dr. med. David Martin die Organisation und Leitung der Wittener Kolloquien übernommen, und eine Online-Plattform dafür eingerichtet.