Rückblick:

Wie wollen wir leben?

Vortrag von Helmy Abouleisch - SEKEM

Helmy Abouleisch hat mit seinem Vater die SEKEM Farm pioniert. SEKEM entwickelte sich von einem Stück Wüste nordlich von Cairo zu einer fruchtbaren grünen biodynamischen Landwirtschaft an der heute Fabriken, 14 Dörfer und eine Universität angeschlossen sind. SEKEM ist jetzt dabei, tausenden von landwirtschaftlichen Betrieben den Übergang in die biodynamische Landwirtschaft zu ermöglichen. Diese Arbeit wurde mit dem sogenannten Alternativen Nobelpreis „Right Livelihood Award“ ausgezeichnet.

Wittener Kolloquien für Humanismus, Medizin und Philosophie

Univ.-Prof. Dr. med. David Martin, Dr. med. Silke Schwarz

Die Arbeitsweise des jährlich stattfindenden zweitägigen Kolloquiums besteht in einem öffentlichen akademischen, fachübergreifenden Diskurs. Dies wird zunächst in Einzelvorträgen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven beleuchtet und anschließend in einem ausführlichen Gespräch der Fachvertreter unter sich sowie mit dem anwesenden Publikum vertieft. Bisher haben sich akademische Repräsentanten der Mathematik, Physik, Molekularbiologie, Morphologie und Evolutionsbiologie, Embryologie, Neurobiologie, Primatologie, Medizin, Kunsttherapie, Medizintheorie und Medizinische Anthropologie, Kognitionswissenschaft, Psychologie, Psychosomatik, Psychiatrie, Erziehungswissenschaft und Pädagogik, Philosophie, Anthroposophie, Ethik und Theologie im Wittener Kolloquium zusammengefunden. Die Fachbeiträge werden anschließend publiziert, um sie für die weitere Öffentlichkeit verfügbar zu machen.

Der Naturwissenschaft ist der enorme materielle und technische Fortschritt der modernen Medizin und Zivilisation zu verdanken, aber gleichzeitig hat sie auch die reduktionistische Weltanschauung etabliert, die alle Prozesse im Menschen und in der Natur allein auf physikalische und chemische Ursachen zurückführen („reduzieren“) will.  So wird das Leben des Organismus als bloße Folge einer genetisch bedingten molekularbiologischen Maschinerie interpretiert, das Seelisch-Geistige des Menschen als reines Produkt neurophysiologischer Prozesse, und die menschliche Freiheit als eine Illusion. Die Folge davon ist eine zunehmende „Dehumanisierung“ des wissenschaftlichen Menschenbildes. Da dieses jedoch der Universitätsausbildung von ganzen Generationen von Ärzten, Biologen, Psychologen usw. zugrunde gelegt wird, wird auch die Berufspraxis von ihm geprägt, mit nachweislichen negativen Folgen für Ethik und Gesellschaft. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, das spezifische Humane in Wissenschaft und Praxis einer vertieften gesellschaftlichen Diskussion zuzuführen. Zu dieser möchte das Wittener Kolloquium einen Beitrag leisten.

Ab 2019 haben Dr. med. Silke Schwarz und Prof. Dr. med. David Martin die Organisation und Leitung der Wittener Kolloquien übernommen, und diese Online-Plattform dafür eingerichtet.

2012: Medizin und die Frage nach dem Menschen

2013: Was ist Geist?

2014: Die menschliche Individualität – verloren und neu gesucht

2015: Der Mensch, ein Tier? Das Tier, ein Mensch?

2016: Bedeutung und Gefährdung der Sinne im digitalen Zeitalter

2017: Was ist Leben? Aktuelles zu Wirkursache und Erkenntnis des Lebendigen

2018: Freiheit?! Freiheitsbewusstsein – Neurowissenschaftliche Tatsachen – Gesellschaftliche Bedeutung

2019: »Intuition« Ihr Wesen, ihre Formen, ihre Ausbildung als Fähigkeit für Wissenschaft und Praxis

2020: Für eine humanistische Digitalisierung – Welche Menschen- und Weltbilder braucht die Zukunft?

2021: Evolution und Nachhaltigkeit – Das Denken von Heute bestimmt das Leben von morgen

2022: Medizin und Pädagogik – Schule ohne Noten – ist das gesund?

2023: Spiritualität Kindheit und hohes Alter